Jedes Jahr sterben weltweit 47,4 Millionen Menschen an einer der fünf wichtigsten Todesursachen. Krebs steht mit 9,5 Millionen Menschen an dritter Stelle und die Tendenz ist steigend. Wissenschaftler weltweit forschen und arbeiten an Heilungsmöglichkeiten, um diese Tendenz ins Positive zu kehren. Die Nanotechnologie bietet mögliche Lösungen. In unserem heutigen Artikel beschreiben wir einige Entwicklungen auf dem Gebiet der Nanotechnologie innerhalb der Medizin.

Innovationen innerhalb der Nanotechnologie können das Wachstum von Krebszellen stoppen bzw. Krebszellen zerstören. Die Innovationen stecken entwicklungstechnisch noch in den Kinderschuhen, aber schon jetzt ist wird das Potential als enorm geschätzt.

Versucht man sich ein Bild von Nanotechnologie zu machen, hilft es die Größe eines Nanos zu verstehen. Ein Nano ist ein Milliardstel Teil eines Meters. Mit diesen Einheiten arbeitet die Nanotechnologie. Sie gibt es schon seit längerem in diversen wissenschaftlichen Disziplinen, wie beispielsweise der Chemie, Biologie, Naturkunde und auch im Maschinenbau. Durch Zusammenarbeit verschiedener Disziplinen innerhalb des Gesundheitswesens können Innovationen im Bereich der Nanotechnologie realisiert werden. Eine vereinfachte Definition von Nanotechnologie ist die Manipulation von individuellen Atomen und Molekülen, um Maschinen auf Nanoniveau zu entwickeln. Diese Maschinen sind aufgrund ihrer Winzigkeit dazu geeignet zum Beispiel Krebszellen zu attackieren und zu zerstören.

Beim Max Planck „Institute for intelligent Systems“ in Stuttgart gibt es eine Arbeitsgruppe, die sich intensiv mit Nanotechnologie beschäftigt. Die Arbeitsgruppe hat propellerförmige Nanobots (Nanoroboter) entwickelt, die sehr dichtes Gewebe penetrieren können. Zukunftsplanung ist diese Nanobots mit Arzneimitteln zu „beladen“, damit direkt die befallenen Zellen angegriffen werden.

Ein chinesisch-amerikanische Kooperation zwischen der „Chinese Academy of Science“ und der „Arizona State University“ führte auch zu der Entwicklung von Nanobots. Diese haben die Funktion die Blutzufuhr zu Tumoren zu verschließen. Dies führt zu einer Schrumpfung der Tumore und letztendlich zum Absterben. Die bisherigen Versuche an Mäusen sind sehr vielversprechend.

Auch in Großbritannien waren vergleichbare Forschungen erfolgreich. Dort wurden Nanobots entwickelt, die in der Lage sind Krebszellen innerhalb von 60 Sekunden zu zerstören. Dies geschieht durch Drehungen der Nanobots mit einer Geschwindigkeit von zwei bis drei Millionen Umdrehungen pro Sekunde sobald Nanobots ultraviolettem Licht ausgesetzt sind. Das führt zur Zerstörung der Membranen der Krebszellen. Man hofft bald diese Nanobots auch bei Menschen einsetzen zu können.

Die Möglichkeiten der Nanotechnologie scheinen fast unbegrenzt! Auch für die Heilung von Organschäden und die Herstellung von Spenderorganen kann die Nanotechnologie Alternativen bieten. Beispielsweise bei den Folgeschäden bei Schlaganfällen, diversen Krankheiten und/ oder Organschäden. Das Thema beschäftigt die Forscher des „Wexner Medical Center Ohio State University“ und des „Ohio State College of Engineering“. Sie haben einen Apparat entwickelt, der kranke bzw. geschädigte Organe heilen kann, in dem eine Zellfunktion durch einen Eingriff geändert wird. Ein neuer genetischer Code wird in eine Hautzelle injiziert, was die Zellstruktur beeinflusst und letztendlich zur (Wieder-)herstellung der Zelle führt. Diese Entwicklung ist vielversprechend für Organe, Blutgefäße, Gewebe und anderes.

Die oben genannten Forschungsprojekte sind nur ein kleiner Ausschnitt aktueller Entwicklungen der Nanotechnologie. Es ist vielversprechend und wer weiß, vielleicht kann die Nanotechnologie in Zukunft zu einer krankheitsfreien Gesellschaft führen. Nanobots sind dann ein Teil, das permanent in unseren Blutbahnen Kontrollen ausführt, Fehlerquellen in Zellstrukturen diagnostiziert und direkt repariert. Krankheitsfrei und für immer jung?