Warum muss man nach dem Löten eine Leiterplatte reinigen?
Die auf der Leiterplatte verbleibenden Flussmittelrückstände können einen Kurzschluss verursachen. Das Bild zeigt, was passiert, wenn Sie nicht reinigen. Dies ist ein Fehler für alle Klassen in IPC-A-610 und J-STD-001. Diese Leiterplatte wurde von Hand mit sogenannten „No-Clean Flux“ verlötet. Der Name No-Clean Flux bedeutet eigentlich, dass Sie nach dem Löten nicht reinigen müssen … .. warum kann es dann trotzdem zu einem Kurzschluss kommen? Wenn Sie zu viel Flussmittel anwenden und nicht lange genug erhitzen, können die nicht erhitzten (No-Clean) Flussmittelrückstände nachher einen Kurzschluss verursachen. Dies geschieht normalerweise bei hoher Luftfeuchtigkeit. Profis sprechen von „Dendriten Wachstum“ oder „Elektromigration“, wir nennen es einfach Kriechstrom. Warum wird dieses Flussmittel dann als „No-Clean Flux“ bezeichnet, wenn die Flussmittelrückstände nachher einen Kurzschluss verursachen können? No-Clean-Flussmittel ist eigentlich für das maschinelle Löten vorgesehen (Wellenlöten / Reflow-Löten / Selektiv-Löten). Die richtige Menge Flussmittel wird in die Maschine aufgebracht. Wenn dann die gesamte Leiterplatte erwärmt wird, sind alle Flussmittelrückstände „No-Clean“, sodass Sie nicht reinigen müssen und Zeit und Geld sparen können. Dies ist beim Löten von Hand schwer zu überprüfen. Der eine Person lötet etwas länger als die andere Person. Dies bedeutet, dass es manchmal (nachher) zu einem Kurzschluss kommen kann. Deshalb ist es wichtig, dass Sie gut reinigen. Womit? Der Flussmittelhersteller weiß genau, mit welcher Art von Reinigungsmittel man reinigen soll. Normalerweise erfolgt die Reinigung mit Isopropanol (IPA). Im IPC-J-STD-001 finden Sie die maximale Verschmutzung, die auf der Leiterplatte verbleiben kann. Weitere Informationen zum Flussmittel finden Sie im IPC-J-STD-004. Im IPC-TM-650 finden Sie die Methoden zur Messung der Verschmutzung. Die Reinigung selbst wird im IPC-7711/7721 erklärt.