Während unsere Reparatur und Nacharbeit, IPC-A-610 oder IPC-7711/7721 Schulungen wird regelmäßig gefragt welcher Mikroskop oder Lupe am besten geeignet ist für die visuelle Inspektion von elektronische Baugruppen. Diese Frage ist aber nicht so einfach zu beantworten.
Wie Sie vielleicht schon wissen hängt die Vergrößerung die man verwenden sollte nach IPC-A-610 und IPC J-STD-001 ab von den Abmessungen der Anschlussflächen. Im Allgemeinen kann man unterteilen in eine Vergrößerung von 1 bis 3 X bei THT (Durchsteckverbindungen), 10 X für SMD und 20 X für Fine- pitch SMD Anwendungen. Dies bedeutet dass wenn man mehrere Bauteilarten auf eine Leiterplatte gelötet hat, man oft schalten muss zwischen den unterschiedlichen Vergrößerungen, auch wenn der Standard sagt dass bei einen Mix von diese Bauteilarten (und also auch Anschlussflächen) die höhere Vergrößerung für die gesamte Baugruppe verwendet werden darf. In der Praxis bedeutet dies bei analoge Mikroskope oft hin und her schalten zwischen den Vergrößerungen und dann jedes Mal neu fokussieren.
Das digitale Zeitalter
Heutzutage verwenden die Prüfer für der visuelle Inspektion von elektronische Baugruppen häufig digitale Mikroskope mit Autofokus. Dies kann einige Vorteile haben:
- Keine manuelle Fokus Einstellung nötig (automatischer Fokussierung)
- Mehrere Menschen kunnen gleichzeitig zuschauen im Falle von Zweifel, Genehmigung/Ablehnung (über Monitor)
- Mann kann das Bild/ein Foto mit einem Druck auf dem Schalter “einfrieren”
- Meistens ist es möglich ein kurzes Video zu machen damit man aus unterschiedlichen Winkel die Sache ansehen kann und später auch mit einen Operator oder Kunde besprechen.
- Ein- und Auszoomen geht meistens einfach durch scrollen mit der Maus.
- Die meisten Software Programme machen es möglich um Messungen vor zu nehmen z.B. wieviel Seitenüberhang ein Bauteil wirklich hat.
Qualität
So wie auch bei analoge Mikroskope ist die Qualität wichtig. Mann sieht vor Allem viel qualitative Unterschiede beim Autofokus. Ein System das bei PIEK Schulungen verwendet wird ist der VISUS C MORE FULL HD (FHD) Magnification. Dieses System hat ein hervorragender Autofokus. Andere Systeme lassen schon Mal nach wenn man zum Beispiel eine Baugruppe kippt um der Ferse eines Gull-Wing Bauteiles zu prüfen, wobei der Autofokus sich dann auf dem falschen Bereich richtet.
Wichtig ist dass man ein System erst testet bevor man es kauft um sicher zu stellen das es den Anforderungen entspricht.
Wenn eine Leihe dieses Bild betrachtet wird er sagen dass dieses digitale Bild mit Autofokus unscharf ist. Aber für jemand der sich auskennt ist es klar. Er will das Lot im durchmetallisierten Loch betrachten und kann sehen dass das Lot nicht den Bauteilanschluß benetzt hat. Der Autofokus hat fokussiert auf diesen Bereich und nicht auf dem Bauteilgehäuse.
Falls Sie mehr wissen wollen über der VISUS CMORE FULL HD (FHD) Magnification den wir in unsere Schulungen verwenden, wenden Sie sich bitte an der Firma Smans oder kontaktieren Sie PIEK. Sie können sich auch das Anweisungsvideo auf YouTube ansehen.