Sprechen wir über den Kauf oder die Produktion von starren Leiterplatten (PCB) gehört der IPC-6012 zu den am häufigsten verwendeten Standards. Das Dokument ist Teil einer Serie von Dokumenten, die unter dem Begriff „Qualifikation – und Leistungsspezifikationen von Leiterplatten“ zusammengefasst sind. Ausgangsdokument der Serie ist der IPC-6011 Standard. Er beschreibt Definitionen für Produktklassen und allgemeine Anforderungen für beispielsweise Dokumentationen, Qualitätsbewertung, Qualitätssicherung u.a.
Der IPC-6012 ist das Dokument, das die Qualifikation – und Leistungsspezifikationen für starre Leiterplatten umfasst. Zu den anderen Standards der Serie gehören der IPC-6011, IPC-6013, IPC-6015, IPC-6017 und der IPC-6018.

Zu den behandelten Themen im IPC-6012 gehören: Anforderungen an Materialien, visuelle Inspektionsanforderungen, Anforderungen an Lötstopplack, elektrische Anforderungen und elektrische Tests, die durchgeführt werden sowie Anforderungen an Reinheit und anwendbare Tests. Zusätzlich eine Vielzahl von speziellen Anforderungen, die durch den Kunden innerhalb des Vertrags festgelegt und beschrieben werden. Des Weiteren werden Definitionen und Anforderungen bezüglich Nacharbeit ( = rework) und Reparatur ( = repair) beschrieben. Ein Kapitel behandelt intensiv Maßnahmen zur Qualitätssicherung.

Der IPC-6012 Standard behandelt auch die Minimumdicke der Endoberfläche, Schutzbeschichtungen, die Minimalanforderungen an Oberflächen- und Löcher in der Kupfermetallisierung bei nicht-metallisierte Verbindungslöchern und durchmetallisierter Löcher (DKB), Sacklöcher und Mikrovias. Man kann sagen, dass die meist genutzten Dimensionen und Toleranzen bei der Herstellung von Leiterplatten in zahlreichen Tabellen dargestellt sind.

Der allgemeine Standard ist der IPC-6012. Der Nachtrag IPC-6012 S (S = space) behandelt speziell die Ansprüche der Elektronikindustrie für Anwendungen im Weltraum und die spezifischen Kriterien für diesen Bereich.
Spezifische Anwendungen für den Automobilsektor sind im IPC-6012A (A = automotive) zu finden. Beide Nachträge basieren auf dem generellen Standard IPC-6012 und beschreiben die typischen Kriterien für die Bereiche Automobilsektor und Luftfahrt.

Für weitere Informationen bezüglich des tatsächlichen Prozesses, der in den Herstellungsschritten verwendeten Materialien und weitreichende Informationen über anwendbare Tests im Rahmen der Qualitätssicherung, ist der IPC-6012 der beste Standard für starre Leiterplatten. Dies können einseitige Leiterplatten, Multilayer Platinen, HDI Leiterplatten, Leiterplatten mit integrierten passiven Komponenten und Metallkernplatten sein. Der IPC-6012 ist der Standard für Prozessingenieure und Einkäufer bei Leiterplattenproduzenten. Auch für Designer und Prozessmontageingenieure von EMS oder OEMs ist der Standard zu empfehlen.

Sollten Sie die Anwendung des Standards erwägen, wird die Teilnahme an einer IPC-6012 Zertifizierung empfohlen. Dadurch lernen Sie die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten der Standards. PIEK bietet die Zertifizierungsschulungen für beide Standards an. Die Zertifizierungen helfen den korrekten Einsatz der Kriterien zu lernen und Missverständnisse zu vermeiden. Beides hilft Zeit und Geld zu sparen. Profitieren Sie von dem umfassenden Kenntnissen beider Standards und deren Anwendungen, die die PIEK eigenen Trainer in die Schulungspraxis mitbringen.